Spannungsstabilisierung beim Batteriewechsel
Was ist Spannungsstabilisierung?
Spannungsstabilisierung beschreibt den Vorgang des Anschlusses einer externen Spannungsversorgung, um die Spannung im Fahrzeug bei abgeklemmter Batterie konstant zu halten. Dadurch wird verhindert, dass die Steuergeräte im Fahrzeug eine kritische Unterspannung registrieren und als Fehler im Ereignisprotokoll vermerken.
“Mercedes reagiert manchmal empfindlich darauf, wenn man einfach die Batterie abklemmt und eine neue anschließt: Wir hatten bereits ein Head-up-Display, das nicht mehr funktioniert, und Probleme mit Fahrerassistenzsystemen. Dafür müssen Sie ohnehin ein Diagnosetool verwenden. Es könnte auch das Start-/Stoppverhalten über einen längeren Zeitraum beeinträchtigen.”
R. Nickel – CLARIOS Vehicle Application Engineer
Empfehlung zur Spannungsstabilisierung
Die externe Stromversorgung muss angeschlossen werden, bevor mit dem Batteriewechsel oder der erweiterten Fahrzeugdiagnose begonnen wird.
Hinweis: Verwenden Sie niemals ein Autobatterieladegerät zur Spannungserhaltung. Moderne Ladegeräte verwenden einen speziellen Ladealgorithmus mit verschiedenen Ladephasen. Plötzliches Abklemmen der Batterie kann zu Fehlfunktionen im Ladegerät führen, die die Fahrzeugelektronik oder das Ladegerät beschädigen können.
Beim Batteriewechsel darf die eingebaute Batterie erst abgeklemmt werden, wenn die externe Spannungsquelle angeschlossen und eingeschaltet ist.
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Die externe Spannungsquelle muss immer an Stellen angeschlossen werden, die in der Lage sind, die erforderlichen Ströme sicher zu führen. Aus diesem Grund empfehlen wir, die externe Spannungsquelle zu Diagnosezwecken immer an die Batterieanschlussklemmen anzuschließen.
Bei einem Batteriewechsel ist der Anschluss an die Batterieklemmen natürlich etwas schwieriger zu handhaben. Arbeiten an den Kabeln können auch dazu führen, dass die Klemmen der externen Spannungsquelle abfallen oder Kurzschlüsse verursachen. Falls vorhanden, empfehlen wir in diesem Fall die Verwendung der Starthilfeanschlüsse im Fahrzeug. Informationen darüber, wo sich diese im Fahrzeug befinden, finden Sie im VARTA Partner Portal.
Hinweis: Wir raten davon ab, die Spannungshaltung über die OBD-Schnittstelle anzuschließen. Nach der Spezifikation ISO 15031-3 ist die maximale Strombelastbarkeit der Anschlüsse auf 10A begrenzt - ein Wert, der beim Aufwachen mehrerer Steuergeräte schnell überschritten werden kann. Dies kann entweder zu schwerwiegenden und teuren Schäden an der OBD-Schnittstelle oder zum Durchbrennen der Sicherung führen, was Diagnose- oder Reparaturarbeiten unnötig verzögert.
Am einfachsten ist es sicherlich, eine zweite Batterie als zweite Stromquelle zu verwenden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Anlage durch eine geeignete Sicherung gegen unbeabsichtigte Kurzschlüsse geschützt ist.
Im Werkstattalltag haben sich stationäre Konstantstromversorgungen mit ausreichender Leistung ab 350W bewährt. In dieser Leistungsklasse führt selbst das unbeabsichtigte Aufwachen eines oder mehrerer Steuergeräte nicht sofort zu einem Zusammenbruch der Versorgungsspannung.
Fazit
Wenn ein Batteriewechsel oder eine umfangreiche Fehlersuche durchgeführt werden muss, sollte eine zusätzliche Spannungsstabilisierung sichergestellt werden. Versuchen Sie immer, die externe Stromquelle an die Batterieanschlussklemmen anzuschließen. Wenn dies schwierig zu handhaben ist, empfehlen wir die Verwendung der Starthilfe-Anschlüsse. Vorsicht vor Kurzschlüssen. Verwenden Sie niemals eine Spannungserhaltung über OBD. Verwenden Sie stattdessen besser eine Sekundärbatterie oder ein Konstantspannungsnetzteil mit mindestens 350 W.
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